Erlebnis Österreich

Warum horten Menschen so viele Dinge, die sie gar nicht oder zumindest in diesen Mengen nicht brauchen können? Gitarren, Plastiksackerln, Barbiepuppen oder edle Flakons: Es gibt kaum ein Objekt des Alltags, das nicht die Leidenschaft entzünden könnte.

Unglaublich, aber wahr!

Günther Löffelmann berichtet über Liebhabereien und Spleens, über Seltenes und Seltsames. Er konnte Wiener Sammler überreden oder auch überzeugen, für diese Sendung Tür und Tor zu öffnen.

Da ist zum Beispiel der Beatles-Sammler, der nicht nur 800 Beatles-Platten sein Eigen nennt, sondern auch viele Erinnerungsstücke aus der großen Zeit der Band in den 60er Jahren. Der besondere Stolz: ein original Bühnen-Handtuch von Paul McCartney. Oder: Der Oldtimer-Sammler, der 37 PKW, vorwiegend Borgwards, in Schuss h&a403;lt und für die Sendung auch zu einer Nostalgie-Ausfahrt bereit war. Ist es eine Wohnung oder eine exklusive Parfümerie? In verspiegelten Regalen hat eine FlaKon-Sammlerin knapp 4000 Objekte ihrer Begierde fein säuberlich zur Augenweide aufgereiht. Und dann auch der Papier-Sammler: Er macht sein Kellerlager zugänglich, wo tausende Rechnungszettel und Österreichs größte Postkartensammlung mit Ansichten des Grazer Uhrturms als wahre Schätze lagern - mit emotionalem Wert, sicherlich nicht mit dem Hintergedanken einer Wertanlage.

Österreich im Sammelfieber

Für einen "Außenstehenden", also einen Menschen, der nicht diese oder eine andere Sammel-Leidenschaft kennt, stehen die einer solchen Passion Verfallenen als skurrile Typen oder gar als Eigenbrötler da. Psychologen aber meinen: Wer sammelt, erhöht sein Selbstwertgefühl. Wenn das zutrifft, dann kann die Tatsache, dass diese Leidenschaft bereits zur Volkskultur geworden ist, den Menschen nur zugute kommen. Immerhin liegt angeblich bereits jeder dritte Österreicher im Sammelfieber. Und für ihn gilt: Das wichtigste Stück seiner Sammlung muss erst gefunden werden. Denn irgendeines fehlt immer.