Dschingis Khan – Reiter der Apokalypse

Interspot Film

Eine Dokumentation von Heinz Leger.

Er war der wahrscheinlich erfolgreichste und gefürchtetste Feldherr aller Zeiten, schuf das größte landgebundene Reich der Erde und überzog die damals bekannte Welt mit Krieg. Dschingis Khan – ein Name der Angst und Schrecken verbreitete. Doch das UNIVERSUM-Doku-Drama zeigt auch ein anderes Bild des legendären Mongolenherrschers, einem Mann der vom verwaisten Hirtenbuben zum brillanten Militärstrategen und schließlich zum weisen Staatsmann reifte.

In aufwändigen re-enactments mit hunderten Schauspielern in historischen Kostümen lässt diese Produktion die Welt der mongolischen Reiterhorden wiederauferstehen und stellt sie der Wirklichkeit des europäischen Mittelalters gegenüber.

Ganz nebenbei löst diese Dokumentation das Rätsel warum die wilden Horden im Jahre 1241, am Vorabend des Sturms auf Wien, plötzlich kehrt machten und die Stadt verschonten.

Vor rund 850 Jahren kam ein Mann zur Welt, der den Lauf der Geschichte in einem Ausmaß verändern sollte, wie sonst kein Mensch vor oder nach ihm. Er war der erfolgreichste und gefürchtetste Feldherr aller Zeiten, schuf das größte landgebundene Reich der Erde und überzog die damals bekannte Welt mit Krieg. Dschingis Khan – ein Name der Angst und Schrecken verbreitete.

In aufwändigen Szenen mit hunderten Schauspielern in historischen Kostümen lässt Drehbuchautor und Regisseur Heinz Leger in diesem Highlight der diesjährigen UNIVERSUM-Produktionen die Welt der mongolischen Reiterhorden wiederauferstehen. Zwei Jahre Vorbereitung, zwei Monate Dreharbeiten in der Mongolei und eine Woche Arbeit in der Tschechischen Republik waren notwendig um das Leben Dschingis Khans in allen Lebensabschnitten nachzuzeichnen. „Alles echt und ohne doppelten Boden,“ lacht Heinz Leger, „ich habe ganz bewusst auf Computeranimationen verzichtet. In diesem Film ist, auch bei den Massenszenen, jeder Reiter aus Fleisch und Blut! Mich interessierte aber nicht so sehr die genaue Abfolge von Schlachten und Eroberungen, sondern die persönliche Entwicklung, der Khan im Laufe seines Lebens durchgemacht hat“ erzählt der Regisseur.

Dschingis Khan kam unter dem Namen Temudjin für damalige Zeiten in gesicherten Verhältnissen zur Welt, doch als sein Vater von den Tataren vergiftet wurde verlor die Familie alles. Seine Mutter musste die Kinder alleine durchbringen und sie waren ständig auf der Flucht. Schließlich wurde Temudjin gefangen und versklavt. Als es ihm gelang, sich aus der Gefangenschaft zu befreien, begann der Aufstieg des ehemaligen Hirtenbuben zu einem erfolgreichen Feldherren. Nachdem er alle Nomadenstämme geeint hatte, entwickelte er sich zu einem weisen Staatsmann. „Dschingis Khan war nicht nur ein blutrünstiger Schlächter“, so Leger, „obwohl selbst Analphabet, war er einer der ersten der erkannte wie wichtig die geschriebene Sprache ist und so wies er einen seiner Adoptivsöhne an, alle von ihm erlassenen Gesetze aufzuschreiben. Er war es auch, dem bewusst wurde wie wichtig religiöse Toleranz ist und so gestattete den unterworfenen Völkern ihre Religion weiter auszuüben.

Als Leitfaden für das Drehbuch wurde die „Geheime Geschichte der Mongolen“ herangezogen und als wissenschaftliche Berater fungierten Michael Weiers vom Institut für Zentralasienforschung in Bonn und Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften in der Mongolei. Die Produktionsbedingungen waren eine Herausforderung für Mensch und Material. Gedreht wurde vom achtköpfige Produktionsteam der INTERSPOT Film mit neuester HDTV-Videotechnik und auf Film. „Wir wollten mit dem natürlich vorhandenen Licht auskommen“ erzählt Kameramann Josef Neuper, „und diese Technik ließ uns vor allem bei schwierigen Lichtbedingungen atemberaubende Stimmungen erzielen. Bei den Superzeitlupenaufnahmen haben wir allerdings auf den ‚guten alten Film’ zurückgegriffen, der ist bei Slow motion nach wie vor unschlagbar.“

E-Mails via Satellitentelefon waren die einzige Kommunikationsmöglichkeit vom Drehort der Crew im Herzen der Mongolei. Sie lesen sich wie Berichte aus einer anderen Welt. Der Regisseur schrieb am 7. Juni 2004:
“Vergangenes Wochenende haben wir die Massenszenen mit 200 Reitern der Mongolischen Armee gedreht. 4 Uhr wecken, dann 200 Mann in Kostüme, Bärte ankleben, Hauptdarsteller schminken... Bis 7 Uhr lief alles militärisch zackig und perfekt. Auf dem Drehplan stand 9 Uhr 30 drehfertig am Set, allein die Pferde kamen nicht.
Dann das Chaos: Die Nomaden brachten nicht nur ihre 20 oder 30 Reitpferde, sondern jeweils die ganze Herde mit Muttertieren und Fohlen. Aus diesen Herden, die sich vor dem Camp zu vermischen begannen, mussten die Reitpferde mit Stangenlassos herausgefangen werden! Pferde flüchten, frisch gesattelte Pferde werfen ihre Reiter ab, Stuten stürmen in einer dichten Staubwolke die inzwischen das ganze Camp verhüllt auf und davon. 6 Stunden später (oder 5 Stunden zu spät am Drehort) das Team am Rande der Verzweiflung, aus wunderschönem Morgenlicht ist eine von der Mittagshitze flirrende Mondlandschaft geworden. Dann kommen die Reiter. Aus der Verzweiflung wird zuerst ungläubiges Staunen, dann Euphorie. Der von den 200 Pferden aufgewirbelte Staub wirkt wie eine große Aufhellung von allen Seiten es gibt Bilder von denen keiner zu träumen gewagt hätte.“

Doch damit war der Tag noch nicht zu Ende. Danach mussten die Nomaden bezahlt werden – an sich kein Problem. Die Produktionsleiterin Dinah Czezik-Müller hatte schon Tage zuvor den Bedarf von rund 300.000 Tugrik, ungefähr 3.000 Euro, bei der Bank angemeldet, doch leider war eine so große Summer nicht aufzutreiben. Doch Mongolen sind wahre Improvisationstalente, der fehlende Betrag wurde von der Bankbeamtin bei der einzigen Tankstelle des Dorfes kurzerhand ausgeliehen.

Auch international ist „Dschingis Khan – Reiter der Apokalypse“ bereits ein Erfolg. Der rund 750.000 Euro teure Film, produziert von der INTERSPOT-Film, ist eine Koproduktion des ORF, ZDF, BBC und des amerikanischen Vertriebs DDE. Auch andere Fernsehstationen, wie etwa der französische Pay-TV Sender Canal +, haben bereits ihr Interesse an dem Streifen angemeldet.

ProduktionstitelDschingis Khan - Reiter der Apocalypse
ProduktionsfirmaInterspot
SenderORF
FormatUniversumdokumentation 16:9, HD, 60min
Prod.Zeitraum6 Tage September 2004
Prod.OrteTschechien- Blatno, Österreich - Wien
RegieHeinz LEGER
ProduktionsleitungDinah CZEZIK-MÜLLER
Haupt-KameraSepp NEUPER
Kamera 2Bernhard WALLENTIN
Kamera 3 (Film/HS)Heinz BRANDNER
Kameraassi HDRene SCHUH
Kameraassi FilmVolkmar GEIBLINGER
TonmeisterGünther TUPPINGER
StuntkoordinatorVawrinec BEDEKA
Kameratechnik2x HDCAM HDW-750P
1x ARRI SR II - HighSpeed
SpezialequipmentDolly, Schienen, 40fach HD Teleoptik